“Every time I open a cheese like this, I get emotional. In my blood, there’s balsamic vinegar. My muscles are made by Parmigiano.” Massimo Bottura
Wenn Netflix sich einem Thema annimmt, dann richtig. Wie aus den bisherigen Netflix-Eigenproduktionen ersichtlich ist, wird dann weder an den besten Autoren, Kameraleuten oder Regisseuren gespart. Egal ob House of Cards, der D.C.-Politknaller rund um Kevin Spacey, die Naturdoku Virunga oder die Comic-Adaptierung Daredevil.
Der innovative Streaming- & (und mittlerweile) Content-Anbieter schreckt nicht vor besonderen, mutigen Inhalten zurück und so und nicht anders muss es wohl gewesen, sein, als sich die Netflix-Produzenten mit dem Regisseur David Gelb zusammen getan haben, um alles bisher Dagewesene, zumindest hinsichtlich Ästhetik, Charaktere und Anspruch, in den Schatten zu stellen. Das vorangegangene Werk von Gelb war übrigens eine der Indie-Sensationen 2011. Eine kleine, unscheinbare, grandios gefilmte Ode an den Weltbesten Sushi Chef: Jiro Dreams of Sushi.
Gelb hebt nun mit „Chef’s Table“ seine ambitionierte, unikate und wunderschöne Art Filme zu machen auf die nächste Ebene. In der 6-teiligen Dokumentarreihe begleitet der Zuseher in jeder Episode einen weltberühmten Starkoch. Dabei wird nicht nur der Fokus auf die Kochkünste der jeweiligen Protagonisten gelegt, sondern ebenso auf deren Privatleben, den Werdegang, die Passion und deren Vorstellung von Nahrung und Essen.
Die Bilder sind derart schön, dass über weite Strecken pure Faszination herrscht, die sich in offenen Mündern oder absoluter Stille widerspiegelt. Chef’s Table vereint Ästhetik, Kulinarik und sechs äußerst spannende Biografien.