Katharina 31, Journalistin, schreibt auf ihrem Blog „Hunga, miad & koid“ über das Leben. So, wie es ist. Über die schönen und weniger schönen Dinge. Auch über Lustiges und mit dem geht es heute los. Viel Freude!
Was mach ich bitteschön auf einem Mama-Blog? Ich bin 31 und mehr Single als es Bridget Jones je war. Da ist kein Daniel Cleaver oder Mark Darcy. Die einzigen Männer in meinem Leben: Mein Papa, der Postbote und Mark Forster, der mir jeden Morgen am Weg in die Arbeit ins Ohr singt. Najaaa, wobei … Da gibt es noch einen ziemlichen Hottie bei mir im Fitnessstudio, aber über ein kurzes „Hallo“ haben wir es seit Monaten nicht geschafft. So viel zu meiner Ausgangssituation.
Ich könnte jetzt die nächsten Absätze natürlich darüber schreiben, wie sehr ich mein Leben als Single feiere. Wie sehr ich’s genieße, abends in Ruhe auf der Couch zu liegen, kein Baby-Geschrei und kein Typ, der drauf besteht, irgendein fades Fußball-Match im TV anzuschauen, während ich Babyspucke aus meinem Lieblingskleid wasche. Ich könnte euch was berichten von durchtanzten Nächten, literweise Gin Tonic und heißen Dates … Oh, das kann schon was, klar! Aber dann gibt es auch noch andere Momente … Diese sentimentalen Augenblicke, wo’s mich emotional ordentlich durchbeutelt …
Ohne Mann schaut’s schlecht aus in Sachen Familiengründung. Okay, ich könnte es mit einem One Night Stand versuchen und hoffen, beim ersten Anlauf schwanger zu werden. Die Chancen, statt einem Baby eine Horde Filzläuse abzufangen, stehen vermutlich besser … Ich könnte mir ein schwules Pärchen checken, das sich auch ein Kind wünscht und mir mit ihnen zu dritt den Gschroppen teilen.
Aber im Ernst: Ja, ich wünsche mir Kinder, sehr sogar, am liebsten zwei. Nur was soll ich machen, wenn’s nicht passt!? Wenn es zwischenmenschlich im Moment einfach nicht sein soll!? Wenn da keiner ist, in den ich mich verlieben kann und der sich gleichzeitig in mich verschaut. Und mit dem ich mir zusammen etwas aufbauen kann.
Und ja, das frustriert mich manchmal. Manchmal macht es mich traurig. Ab und zu war ich deshalb auch schon sehr verzweifelt. Nur lass ich’s mir nach außen nicht anmerken. Weil es niemanden etwas angeht. Und auch, weil es mir oft unangenehm ist. Weil ich oft das Gefühl hab, mit mir stimmt etwas nicht. Mit 31 noch so weit weg von einer eigenen Familie … Wenn mich jemand fragt, wann es denn bei mir so weit ist, lache ich. „Ich habe keinen Stress“, sag ich dann. Oder: „Ach, ich mag Kinder, solange es nicht meine eigenen sind.“ Das ist gelogen …
Was würde ich drum geben, wenn mir so ein kleines Würmchen das Shirt vollkotzt!? Ich möchte auch mitten in der Nacht aufstehen und mit Augenringen und zersausten Haare am nächsten Tag zusammen mit anderen Mamis über meinen Schlafmangel jammern. Ich möchte voll angeschissene Windeln wechseln. Und auf Legosteinen ausrutschen und Babyknie verarzten. Ich möchte Fotos von meinen Dehnungsstreifen posten und drunter schreiben: #proudmama.
Aber manche Dinge im Leben kann man sich nicht aussuchen. Man kann nichts erzwingen. Man kann nur wünschen, hoffen, träumen, dran bleiben und das Beste aus der Situation machen. Und das gelingt manchmal am besten mit Blasen an den Füßen vom Tanzen und einem Glas Tonic in der Hand!