Kennt ihr das, wenn man das Gefühl hat, das Jahr 2006 war gerade erst gestern? Und heute ist es genau zehn Jahre her. Damals waren Eltern prüde Erwachsene und man selbst war weit von dieser eingefahrenen Mutterrolle entfernt. Heute? Ist man selbst Mama – und trotzdem cool! Oder?
Eine coole Mama sein – das war damals wohl von vielen das Ziel in Sachen Familiengründung. Bloß nicht so werden wie die eigenen verklemmten Eltern. Oder die prüden Nachbarn, die Tag für Tag einem routinierten Job nachgehen, nur um Vorstadtgarten und Kinder zu versorgen. Adé Leben, auf Wiedersehen Spaß! Und heute? Ist man selbst Mama von entzückenden (wenn sie schlafen) Kindern, geht einen Job nach und zieht Bettgeschichten vom Sandmann wilden Partynächten vor. Ja, ein guter Tausch! Und ja, etwas Coolness haben wir uns trotzdem noch bewahren können. Dann nämlich, wenn wir in lässigen Sneakers als die große Schwester durchgehen. Oder, wenn wir noch immer am Leben teilnehmen – auch ohne Kinder.
Coole Mamas …und der Rest
Wir gehen noch auf Partys, auch wenn diese komplett anders aussehen wie noch vor zehn Jahren. Immerhin ist es unglaublich wichtig, innerhalb der herrschenden Alltagsroutine auch kleine Auszeiten einzuschieben. Und nicht am Leben vorbeizugehen. In Zeiten wie diesen ist diese Einstellung schon ziemlich cool. Habe ich mir von anderen Schulmüttern sagen lassen, die nur noch für Haushalt, Kinder und Gartenarbeit leben. Erledige ich auch, doch bei schallender Elektro-Musik – und NICHT in der Schürze (ja, die tragen manche Mütter noch immer). Auch diese Art des Hausfrauendaseins ist erlaubt. Solange bis das Kind „bitte dreh die Musik leiser, Mama“ ruft und wir in Kinderaugen von cool zu peinlich mutieren. Und im Sommer steht der abenteuerliche Boots-Urlaub an, anstelle die meiste Freizeit mit den Kindern auf den Spielplätzen zu verbringen. Coole Mamas begeistern Kinder zu neuen Dingen – die auch uns Erwachsenen Spaß machen.
Wie hat eine Mama zu sein?
„Echt, du bist Mama?“ Ein Satz, den coole Mamas wahrscheinlich oft genug hören. Die Gegenfrage „Wie hat denn eine Mama auszusehen oder zu sein?“ lässt bei vielen dann doch Rätsel offen. Früher haben Mütter in Babysprache geredet, ihre gesamte Welt dreht sich einzig und allein um das Kind, kosmetische und modische Attitüde wurden verabschiedet und gegen die vollgespukte Bluse mit Tragetuch getauscht. Und soziale Kontakte? Fehlanzeige! Mütter sind heute in den Vorstellungen viel – nur nicht cool! Das muss doch nicht sein. Sind moderne Mütter also viel cooler? Das liegt bei jedem selber. Ich persönlich sehe mich weit entfernt vom Hausmütterchen, das den ganze Tag mit Herzchenaugen Wäsche wäscht. Dabei vielleicht noch alles andere um sich ausblendet. Man kann auch trotz Kind up to date bleiben, gut aussehen, sich selbst weiterentwickeln und am Leben teilnehmen. Und das Beste daran: Dabei noch immer die klassische, gute Mama sein. Nur eben viel, viel cooler!