2002, lange bevor sie selber Mutter wurde, hat die Fotografin Pamela Rußmann begonnen, schwangere Frauen zu fotografieren. Seitdem porträtiert sie Jahr für Jahr in achtsam vorbereiteten und ausgeführten Fotoshootings eine Vielzahl von Frauen und hat nicht nur ein enorm umfangreiches Bildarchiv aufgebaut, sondern sich durch die Beschäftigung und die vielen Gespräche mit schwangeren Frauen auch inhaltlich intensiv mit den Veränderungen und emotionalen wie seelischen Ebenen auseinandergesetzt.
Exklusiv für Salon Mama hat die Fotografin & Journalistin Pamela Rußmann nun eine Reihe konzipiert, in der sie ihre bisherige Arbeit des Fotografierens von schwangeren Frauen um eine Ebene erweitert, nämlich: das Wort.
In unserem neunten Interview der Mama Talks Reihe steht diesmal Kathrin, die Gewinnerin unseres MAM Gewinnspieles, vor der Kamera von Pamela Rußmann.
Salon Mama / MAMA TALKS no.9
Fotos & Interview: Pamela Rußmann
März 2017
– Vorname: Kathrin
– Alter: 29
– Beruf: Bankangestellte
– Wievieltes Kind: 1
– Fotos aufgenommen in der 34. Schwangerschaftswoche
– Wohnort: Gerasdorf bei Wien (Kapellerfeld)
– Familienstand: glücklich vergeben
Liebe Kathrin, herzliche Gratulation zum Gewinn beim MAM-Salon Mama-Gewinnspiel. Ich freu mich sehr, heute bei strahlendem Sonnenschein mit dir Fotos zu machen! Wir sind hier in eurem frisch bezogenen Haus am nördlichen Stadtrand von Wien – der Blick geht ins Grüne, eine kleine Siedlung, sehr ruhige, idyllische Gemeinde. War das eine bewusste Entscheidung von euch, euer Kind „am Land“ und nicht in der hektischen Großstadt aufwachsen zu lassen?
Als mein Freund und ich nach einem geeigneten neuem Zuhause für uns gesucht haben, waren wir uns bereits einig, dass wir lieber ein wenig außerhalb von Wien ins Grüne ziehen möchten. Eben auch unter dem Augenmerk, eine Familie gründen zu wollen. Von unserem Bauchzwerg haben wir einen Tag vor Vertragsunterzeichnung erfahren, was unseren Entschluss etwas außerhalb zu wohnen nur noch bestärkt hat.
Mit welchem Satz würdest du deine Schwangerschaft bis jetzt beschreiben?
Eine für mich einmalige Zeit, die bis dato unbeschwerlicher als gedacht abgelaufen ist.
Manche Frauen erleben, dass man durch den Babybauch ein bissl zum „Allgemeingut“ wird – es werden ungefragt Ratschläge erteilt zu Themen wie Kindererziehung oder Ernährung, von Verwandten oder auch komplett Fremden, oder es wird der Bauch betatscht – empfindest du das auch so? Und wie reagierst du darauf?
Natürlich erhält man von allen Seiten Ratschläge, wie man am besten mit dem Nachwuchs umzugehen hat. Da das Thema „Baby“ für mich absolutes Neuland ist, habe ich jedoch für mich passende Tipps auch gerne angenommen bzw. mir auch zu gewissen Themen Ratschläge eingeholt. Wie ich wirklich mit den Ratschlägen umgehe, kann ich erst in ein paar Monaten sagen 😉
Wie bereitest du dich vor auf die Zeit mit Baby? Ich hab gesehen, das Kinderzimmer ist schon ziemlich fertig eingerichtet! Ist das der berühmte Nestbautrieb?
Am Beginn meiner Schwangerschaft habe ich mir vorgenommen, ganz viel Literatur zum Thema Geburt sowie Zeit mit dem Baby danach zu verschlingen. Jetzt bin ich in der 34. SSW und habe nicht ein Buch zu Ende gebracht 😉
Meine Vorbereitung beruht somit auf Ratschlägen von Freunden, Familienmitgliedern und Bekannten, die bereits Eltern sind. Einen zweitägigen Geburtsvorbereitungskurs – den ich übrigens jeder „Neu-Schwangeren“ sehr ans Herz legen kann – haben wir dennoch besucht, wie auch eine Hebamme für nach der Geburt gesucht. Die Einrichtung des Kinderzimmers war für mich natürlich auch eine gewisse Vorbereitung, um mich mit den zukünftigen Bedürfnissen unserer Tochter auseinanderzusetzen.
Wie stehst du zu Schwangerschaftsmode? Ziehst du dich jetzt mit Kugelbauch anders an als vorher? Abgesehen natürlich von einer gewissen Kleidergrößenvergrößerung 😉
Schwangerschaftsmode und vor allem Schwangerschaftshosen finde ich ganz toll. Gerade im Hinblick auf Schwangerschaftshosen spiele ich mit dem Gedanken, diese für die nächste Wintersaison ohne Kugel aufzubewahren – da sie einfach mega bequem sind und Bauch und Nieren schön warm halten. Ansonsten hat sich mein Kleidungsstil nur dahin geändert, dass es einfach bequem sein muss. Pumps und enge Kleidungsstücke wurden ganz nach hinten in den Kasten verbannt.
Wie nimmst du die Veränderung deines Körpers wahr? Mit Freude oder Skepsis?
Als das Bäuchlein kontinuierlich gewachsen ist, habe ich mich natürlich darüber gefreut. Man erkennt für einen selbst den Fortschritt der Schwangerschaft, und auch die Vorfreude über den Bauchzwerg wird mit zunehmendem Bauch immer größer. Nichtsdestotrotz hofft man natürlich, von Dehnungsstreifen und zu viel dazukommenden Pfunden verschont zu bleiben.
Für welches Karenzmodell habt ihr euch als Paar entschieden?
Wir haben uns für das einkommensabhängige Karenzmodell entschieden. Somit werde ich 12 Monate zu Hause bleiben und mein Freund anschließend noch zwei Monate.
Hast du es als kompliziert empfunden, dich mit deinem Partner abzustimmen oder war schnell klar, wie ihr das handhaben werdet?
Für uns war es eigentlich von Anfang an klar, dass wir das einkommensabhängige Karenzmodell wählen werden. Aufgrund unseres erst erfolgten Hauskaufes sind natürlich gewisse finanzielle Verpflichtungen vorhanden, die mit einem anderen Modell bzw. auch dem Kindergeldkonto nicht tragbar wären.
Du fällst ja mit deinem Geburtstermin bereits in das neue Kindergeldkonto-Gesetz, das ab 1.3.17 gilt. Wie hast du dich informiert, welche Möglichkeiten es gibt? Musstest du lang recherchieren und herumrechnen? Wobei das in deinem Fall ja sogar dein Kompetenzbereich ist als Mitarbeiterin einer Bank, oder?
Natürlich hat man sich informiert, was das Gesetz für Neuerungen mit sich bringt. Ich finde, im Internet sind die Informationen dazu sehr gut aufbereitet, also war es für mich nicht sonderlich kompliziert.
Wäre es auch eine Option für dich gewesen, komplett in die Rolle Hausfrau und Mutter zu wechseln?
Komplett in die Rolle der Hausfrau und Mutter zu schlüpfen, ist für mich nicht vorstellbar. Nicht nur, dass mir mein Job zu viel Spaß macht, sondern dass ich auch gerne unter Menschen kommen und eine gewisse geistige Herausforderung brauche.
Befürchtest du, dass sich mit Baby der Freundeskreis, das soziale Leben verändern könnte? Oder hast du es vielleicht schon erlebt, dass sich Freundschaften durchs Kinderkriegen verändert haben?
Da ich in meinem Freundeskreis die erste bin, die ein Baby erwartet, kann ich das noch gar nicht wirklich einschätzen. Da die meisten meiner Freunde jedoch schon jahrelang an meiner Seite sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie sich zB jetzt aufgrund des Babys von mir abwenden würden. Im Gegenteil: vor allem meine Freundinnen haben die gesamte Schwangerschaft sehr mit mir mitgefiebert. Dass man natürlich mit Baby nicht mehr so flexibel wie davor ist, ist sowohl ihnen als auch mir bewusst,
Liebe Kathrin, danke für das Gespräch! Und alles Gute für die Geburt!
In freundlicher Zusammenarbeit mit MAM